Ptbs, Essstörung und soziale Kontakte an einem Tag, unter einen Hut – Nichts leichter als das!

TW: Angststörung, Ptbs, Essstörungen und soziale Kontakte

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Oh, what a day…

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Das war einer dieser Tage von denen ich ganz klar sage: Krasssssss fordernd und anstrengend für mein Hirn und meine Psyche, aber auch echt gut gewesen! 🙂

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Es war ein Auf und Ab, wie so oft die letzten Wochen. Heute nur mit dem Unterschied, dass ich wieder gemerkt habe, dass ich diese ganze Krise besser durchstanden habe, als ich dachte und erwartet habe.

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Der Tag fing unausgeschlafen an, mit zwei Mädels, die ich zwar sehr liebe (wirklich seeeeeehr liebe), die aber morgens um 8h echt überdreht waren, wenn man mich fragt und umso länger man die auf einem Haufen lässt, umso „schlimmer“ werden die zwei.

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Dann geisterte die Fahrt über ständig der eine Gedanke durch das Auto, und/oder meinen Kopf, der mich ja auch grinsen ließ, aber gleichzeitig in den Wahnsinn trieb. An der Stelle merkte ich wieder mal, dass ich eine Ausgleichshandlung für Spannungssituationen brauche. Zuhause wäre ich auf und ab gelaufen, oder hätte mich halt mit „Mist“ berieseln lassen, um nicht weiter nachzudenken. Im Auto;m, auf engem Raum mit anderen Leuten, hab ich das Gefühl den Druck nicht los zu werden und möchte meist dann einfach schreien und mit den Fäusten trommeln. Muss ich mir mal eine Alternative überlegen.

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Angekommen wurde es etwas anstrengend. Zwei Mädels mit „einem Plan“ und ich, mit einem Unterleib, der halt gerade nicht gesund ist und nach Aufmerksamkeit schreit. Die größte Angst von da an: Bitte nicht wieder die Schmerzen, die mich neulich ins Krankenhaus gebracht haben. Bitte nicht. Sie kamen nicht so extrem, aber zwischendurch war es schon anstrengend, sozialen Interaktionen zu folgen und mit Schmerzen klar zu kommen.

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Dann folgte Entspannung. Einmal im Jahr sehe ich eine wunderbare Freundin, die ich Dezember 2009 das erste Mal gesehen habe… seitdem ist eine Freundschaft geblieben, trotz anhaltender Distanz und unterschiedlicher Leben. Aber jedes Jahr auf‘s neue freue ich mich, sie wiederzusehen. 🙂

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Nachdem ich sie verabschiedet habe, haben wir uns mit zwei anderen wunderbaren Menschen zum Essen gehen verabredet und wer mir eine Weile folgt, weiß, dass Essen gehen echt eine Sache für sich ist. Kann gut gehen, muss es aber nicht. Mit der Blutsverwandtschaft ist es schon in suizidalen Tendenzen geendet, mit Freunden hab ich über die Jahre eine gewisse Routine und ein „gutes Ertragen“ erreicht.

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So war es aber auch heute einer der Tage, an denen mich das ganze im Restaurant warten; auf Menschen einstellen, die ich zwar mag, aber kaum/gar nicht kenne; essen; und dann noch Corona-Umstände und Fußball gleichzeitig ertragen, echt forderte. Ich brauchte nicht in die Karte schauen um zu wissen, was ich esse, weil mich Alternativen nur noch mehr gestresst hätten. Ich war es auch, die vor ein paar Tagen äußerte, dass ich zwar Burger mag und auch zur Not mit in einen Burgerladen gehen würde, mich der Gedanke an Burger in Gegenwart anderer, aber doch seeeeeehr stresst.

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Ich mag die beiden, die hinzugekommen sind, sehr und es war echt gut mit den beiden essen zu gehen… aber als das Fußballspiel immer lauter und präsenter wurde und immer mehr Leute in den Laden kamen und um uns herum Trubel entstand, wurde es für mich immer schwieriger noch geistig anwesend zu bleiben. Ich bin mittlerweile an dem Punkt, wo ich mich frage, ob das eigentlich in der Definition schon dissoziieren ist?!

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Und fragt mich nicht wieso, aber es war ein gutes Gefühl, dass mal jemand, mit dem ich nicht alltäglich zu tun habe, gefragt hat, wie es eigentlich so geht und wie ich zurecht komme… nicht, dass meine beste Freundin das nicht auch ständig „abfragt“, aber wenn das Außenstehende tun, die ein wenig aus meinem Leben und meiner Gefühlswelt mitbekommen, ist das nochmal was anderes und bringt so Gedanken wie: „Krass, es gibt Menschen, die das wirklich interessiert wie es mir geht.“

Schwierig das genaue Gefühl zu erklären, aber danke dir für den Moment des gut Fühlens, in der stressigen Situation. 😉

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Für mich war dann der perfekte Ausklang, wie wir alle noch was trinken gegangen sind. Keiner hat von mir erwartet, dass ich noch voll anwesend bin und von mir aus die Konversation suche, aber man hat mich trotzdem immer wieder versucht mit in die Runde zu bringen und nicht außen vor zu lassen… und ich wusste: Keiner aus unserer Runde, hätte mich für irgendwas verurteilt.

Und irgendwie kamen dann doch noch eins, zwei „wache“ Momente zu Stande, die für ein Lächeln gesorgt haben.

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Ich bin tot müde und zwar nicht, weil ich wenig Schlaf hatte, oder mich körperlich verausgabt hätte, sondern weil mein Kopf heute viel zu verarbeiten hatte. Viele kleine und große Eindrücke, Emotionen und Probleme, die verarbeitet werden wollen, strengen den Kopf an und das hat zur Folge, dass ich am liebsten in der Bar eingeschlafen wäre.

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Während die beiden anderen noch Hamburg unsicher machen, liege ich im Bett, schreibe meine Gedanken nieder um den Kopf frei zu bekommen und werde mich jetzt versuchen ins Land der Träume zu befördern, bevor der Wecker um 7.30h klingelt.

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Danke an die, die den Tag so gut gemacht haben, obwohl er so anstrengend war… und die mir zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gegeben haben, dass ich unerwünscht sei, oder stören würde. Ein Schritt mehr, die Dämonen der Vergangenheit zu bezwingen, ist geschafft! Einmal mehr habe ich „essen gehen“ überlebt. Einmal mehr viele Konversationen überstanden. Einmal mehr das Zusammensein mit anderen Menschen, gern erlebt. 🙂

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Und falls ich zwischendurch mal geistig nicht anwesend war: Sorry. Irgendwann beherrsche ich das auch noch, alles andere auszublenden und bei der Sache zu bleiben. 😉

Veröffentlicht von Kleinekaeferin

28. Freiberuflich im Zirkus unterwegs und über die Hälfte ihres Lebens psychisch erkrankt. Bedingt durch das Jahr 2020 geht es vor allem um Corona, meine Endometriose-Diagnose und alles, was sonst so passiert ist. Alle Gedankengänge, die für Instagram zu lang sind, kommen in Zukunft hier hin.

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