Albträume durch meine Ptbs – Teil 30153905362

TW: Es wird weiter unten um meine Albträume gehen, die durch eine Ptbs bedingt sind und vor zwei Tagen getriggert wurden. Der Anfang des Textes, war eigentlich mein Ende, allerdings wollte ich noch die Menschen an zwei, drei Gedanken teilhaben lassen, die selbst gegen ihre Vergangenheit kämpfen und somit schnell getriggert werden. Ich hab daher entschieden, die letzten Absätze an den Anfang zu packen, damit ihr diese Gedanken mit mir teilen könnt und nicht außen vor bleibt, weil ihr die Textabschnitte zu meinen Albträume besser nicht lest. 😉

Alles weitere und ab wo die Albträume und das drum herum beginnen, wird genau gekennzeichnet.

Assistenzhund:

Es sind Tage wie dieser, an denen ich mir eine Fellnase an der Seite wünsche. Vor ein paar Monaten hab ich versucht, das Thema Assistenzhund anzugehen… nachdem ich keinerlei Job gefunden habe und mittlerweile Schulden beim Staat habe, liegt das Thema wieder auf Eis. Und mit dem gesundheitlichen Drama on Top, wäre es aktuell auch nicht vorstellbar, mich darum weiter zu kümmern.

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Zu sehr sehne ich mich aber nach einem treuen Begleiter, der tagsüber, aber eben auch nachts, an meiner Seite ist und mir hilft. Der da ist, wenn ich einen fiesen Albtraum habe und alleine nicht wach werden kann, weil ich wie gelähmt bin.

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Ich überlege, meine Spendenseite zu reaktivieren. Alle Jobangebote und Bewerbungen habe ich ja nun eh auf Eis legen müssen, weil ich dieses Jahr nicht mehr arbeiten gehen kann. Dafür ist gesundheitlich zu viel im Argen. Was hält mich eigentlich davon ab, sie zu reaktivieren?

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Psychisch und physisch chronisch krank:

Es sind Nächte wie diese, in denen mein „ich fühl mich seit der Op, psychisch so gut, wie die letzten Monate nicht mehr“ zu bröckeln beginnt. Denn erst sagt der Körper den ganzen Tag schon „aua“ und kurz drauf, die Psyche dasselbe.

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Nur mit dem kleinen Unterschied: Meine Op sieht man mir an. Menschen können die Narben davon sehen. Die Narben meiner Psyche… tja, die kann ich zwar spüren, aber niemand kann sie von außen sehen.

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TW: Albträume durch Ptbs. Ab hier rate ich Betroffenen nicht mehr weiterzulesen, oder zumindest mit Vorsicht. Es werden keine genauen Szenen beschrieben, aber die Materie eines Albtraums und das damit verbundene aufwachen und danach zurecht kommen, sind ausführlich beschrieben.

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Zweimal.. zweimal der gleiche Albtraum in einer Nacht. Mit Wachwerden und nicht aus der Starre lösen können. Beim zweiten Mal bin ich wieder zurück in den Traum gedriftet, weil ich mich nicht aus dieser Starre beim aufwachen lösen konnte.

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Erst bei einem zweiten Anlauf, konnt ich mich endlich auf die andere Seite drehen, dann aufsetzen und somit zeitgleich wach werden.

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Beim aufsetzen, hab ich gleichzeitig das Licht angemacht. Diese Dunkelheit erträgt ja kein Mensch. Obwohl ein Nachtlicht an war, war es mir zu duster im Raum.

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Es sind Nächte wie diese, die es so schwierig machen, tagsüber zurecht zu kommen. Wie soll man tagsüber die Kämpferin schlechthin sein, wenn man nachts träumt, dass man gefangen gehalten, geschlagen und ermordet wird?

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Es sind Nächte wie diese, die mich immer wieder an die Vergangenheit erinnern. Und ich kann fast froh sein, überwiegend nur Albträume zu haben und nicht tagsüber unter massiven Flashbacks zu leiden.

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Vor zwei Tagen habe ich von meiner Ptbs und dem verbundenen Trauma geschrieben… eine Nacht hatte es mich verschont, nachdem ich getriggert wurde. Die zweite Nacht war dann umso härter.

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Mir tut alles weh.

Der Nacken knackt, die Schultern tun weh, der Bauch noch mehr. Muskelkater im ganzen Körper. Ich muss so unter Anspannung gestanden haben, dass mein gesamter Körper sich verkrampft hat. Anders kann man den Muskelkater nicht erklären. Und auch jetzt, 10 Minuten nach dem Aufwachen, ziehen Bilder des Albtraums vor meinem Auge her.

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Ich friere des Todes, während ich halbnackt durch die Wohnung laufe, mein Kirschkernkissen warm mache, mir was zu trinken hole und überhaupt einfach erstmal wieder klar komme. Jede Ecke um die ich biege, jede Tür, die ich passiere, es sind alles dunkle Bedrohungen, hinter denen jemand stehen könnte.

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Mein Handy immer dabei. Irgendwie macht es das erträglicher, wenn man weiß, man könnte zur Not den Notruf wählen. Es ist absurd, weil ja niemand in der Wohnung ist… aber zwischen Sinn und Unsinn kann eine Ptbs ja nie so richtig unterscheiden.

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Mittlerweile bin ich wieder im Bett angekommen. Aufrecht darin sitzend, obwohl der Bauch viel „Aua“ schreit. Aber hinlegen und Augen zu, ist nicht. Ich werde mir jetzt eine Weile YouTube-Videos um die Ohren hauen und dann hoffentlich nochmal in den Schlaf zurück finden. Um 6.00 Uhr morgens. Großes Kino.

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Zwischendurch blicke ich immer wieder hoch. Mein Nachbar ist noch wach (ich kenn seinen Rhythmus in etwa, weil man ihn nachts, recht laut über mir hören kann), was dazu führt, dass der Boden über mir des Öfteren knarzt. Obwohl meine Zwischentür zu ist und diese sooooo laut knarzt, dass niemand unerkannt rein käme, bleibt die Angst, dass doch wer im Zimmer stehen könnte.

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Mein Bauch schreit „aua“. Der würde gerne gerade entspannt liegen und nicht mehr mit den Nachwehen meiner Op kämpfen müssen… Vielleicht ziehe ich mir jetzt eine Reihe „Adventskalender Unboxings“ rein. Hatte schon immer etwas beruhigendes und faszinierendes an sich, anderen Menschen beim auspacken eines Adventskalender zuzusehen. Könnte daran liegen, dass ich Adventskalender liebe. 🙂

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Aber an Schlaf ist gerade nicht mehr zu denken…

Veröffentlicht von Kleinekaeferin

28. Freiberuflich im Zirkus unterwegs und über die Hälfte ihres Lebens psychisch erkrankt. Bedingt durch das Jahr 2020 geht es vor allem um Corona, meine Endometriose-Diagnose und alles, was sonst so passiert ist. Alle Gedankengänge, die für Instagram zu lang sind, kommen in Zukunft hier hin.

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