Hier ist der Teil, an dem es etwas eskaliert ist. Für die, die nicht wissen, wovon ich rede:
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Triggerwarnung: Psychische Erkrankungen, Trauma und Suizide
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In meinem Fall muss man aber klar unterscheiden, dass dieses Symptom, mit Behandlung der Endometriose, nicht weg gehen/besser wird. Meine Psyche ist durch ein eigenständiges Trauma geschädigt worden und kann nur durch Aufarbeitung des eben gleichen, wieder langsam besser werden.
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Dementsprechend kann ich mit den, immer gleichen Mantra von anderen Betroffenen, nichts anfangen, wenn es darum geht, seine Psyche zu akzeptieren, so wie sie ist und ihr „Ruhe und gleichzeitige Aufmerksamkeit“ zu geben. Meine Psyche wird mit ein bisschen atmen und „eitidei“ nicht besser.
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An dieser Stelle: Liebe Betroffene: Dies ist kein Angriff auf irgendwen und seinen Weg mit sich und seiner Psyche umzugehen. Jeder agiert so, wie es ihm hilft und jeder sollte das tun, was er für sich als richtig erachtet, solange es anderen nicht schadet. Wenn euch ein alltägliches meditieren, oder Ähnliches, hilft um psychisch stabil zu sein, finde ich das klasse! Wirklich. Das freut mich, wenn ihr euren Weg damit gefunden habt und damit gut durch schwere Zeiten kommt.
Ich würde niemals jemandem, seinen persönlichen, Heilungsweg kaputt reden wollen. Ich weis selbst, wie viel es wert ist, wenn man Rituale findet, die einem helfen, mit Situationen klar zu kommen.
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Meine Erkrankungen sind das Produkt aus mehreren Traumata, die ich in meinem Leben erlebt habe. Von geschwisterlichen Rivalitäten; toxischem Familienleben; über Mobbing und Stalking; bis hin zu einem „Überfall“; sowie dem überleben mehrerer Suizidversuche und suizidalen Gedanken.
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All diese Trauma, und noch viel mehr, haben ihren Teil dazu beigetragen, dass ich so schwer erkrankt bin, wie ich es eben nun mal bin. Essstörungen, Ptbs, Borderline, Angst- und Panikstörung, … die Liste ist lang.
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Gleichzeitig geht es mir heute Verhältnismäßig gut. Ja, ich habe immer noch schwere Krisen und ja, auch dieses Jahr hatte ich mehrfache, suizidale Gedanken, über die ich in dem Moment nicht gesprochen habe… doch ich habe riesige Fortschritte gemacht.
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Statt mich wieder selbst zu verletzen; meinen Kopf wiederholt vor die Wand zu schlagen und mir stundenlang zu sagen, wie wertlos ich bin und dass ich niemals etwas auf die Kette bekomme; habe ich mir die Schuhe angezogen und bin raus.
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Ich bin gelaufen. Stolze 9 Kilometer, in etwa 3 Stunden. Immer geradeaus. Von meinem Stadtteil, in die nächste Stadt. Immer weiter geradeaus. Bis ich, nach 50 Minuten Fußmarsch und dem ausmalen, mehrerer Szenarien, wie ich mein Leben beenden könnte, endlich den Kopf frei hatte. Endlich runterfahren konnte. Keine Aggressionen mehr, gegen mich selbst hatte. Der Frust und die Anspannung, in Entlastung und Entspannung geswitched sind.
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Ich war stolz auf mich. So viele Kilometer laufen, daran hätte ich im Traum nicht gedacht, dass ich das „mal eben so schaffe“. Ich hatte Biss und habe durchgezogen. Ich hatte nach der anfänglichen Anspannung und Aggression, plötzlich ein Ziel vor Augen: Von einer Stadt in die nächste laufen – Komme, was wolle. Ich habe mir selbst bewiesen, dass wenn ich will, ich auch kann.
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Vor etwas 5 1/2 Jahren, habe ich meinen zweiten Suizidversuch unternommen. Eigentlich ging es mir damals wieder besser und eigentlich sollte ich am nächsten Tag arbeiten gehen. Einer Arbeit nachgehen, die ich damals sehr geliebt habe. Auf die ich mich gefreut habe. Es war eine Kleinigkeit, die mich so getriggert hat, dass ich mir kurz danach versucht habe, das Leben zu nehmen. Damals konnte ich nicht mal daran denken, alternative Handlungen auszuführen, um von meinen Gedanken weg zu kommen… damals war ich so schwer krank, dass der Suizid, als der einzige adäquate Weg erschien.